Nach zuletzt vier Siegen in Folge folgte am Dienstagabend im Derby gegen den FC Phoenix Seen die kalte Dusche. Eine sichtlich überlegene FCW-Mannschaft unterliegt zu Hause mit 2:3, nachdem man das Spiel in Unterzahl beinahe noch drehen konnte.

Als kurz nach 22:00 Uhr der Schlusspfiff ertönte, schmerzten nicht nur die Beine nach fast einer Halbzeit in Unterzahl. Auch der Blick auf die Anzeigetafel war schmerzhaft, prangte es doch dort rot auf schwarz: FCW 2, Gäste 3. Dass dieses Ergebnis den Spielverlauf in keiner Weise widerspiegelt und die gezeigte Leistung des FCW schlecht honoriert, bleibt letztlich nur ein schwacher Trost. Unterm Strich bleibt eine Niederlage. Eine Niederlage, mit der man sich vorerst aus der Spitzengruppe verabschiedet.

Drei Mal Schema F

Dabei startete die Koller-Elf denkbar ungünstig in die Partie. Bereits nach drei Spielminuten lag der Ball ein erstes Mal hinter Dario Zgraggen im Netz. Den Gästen genügten dabei zwei Schnittstellenpässe und eine Querablage vor dem Tor. Ein Muster, welches sich im Spielverlauf noch zwei Mal auf dieselbe Weise wiederholen sollte. Die junge FCW-Mannschaft liess sich vom frühen Gegentreffer aber nicht beirren. Devis Müller verwertete praktisch im Gegenzug einen Abpraller, startete dabei allerdings aus einer Abseitsposition. Der Treffer wurde zurecht aberkannt.

In der Folge dominierte das Heimteam das Spielgeschehen nach Belieben, liess Ball und Gegner laufen. Im Abschluss fehlte aber die letzte Präzision. So verzogen der Reihe nach Xeno Fresneda, Fabian Meli und Samuel Misteli, ehe die Gäste in der 22. Spielminute mit einer Kopie des ersten Treffers auf 0:2 stellten. Erneut brauchte Fidan Surlici in der Mitte nur noch den Fuss hinzuhalten. Und als nach einer halben Stunde, der dritte Angriff der Gäste – erneut nach Schema F – den Weg ins FCW-Tor fand, wähnten sich wohl alle der rund 300 anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer im falschen Film – auch Trainer Koller: «Wir können unserer Mannschaft nur einen Vorwurf machen; das Verhalten in der Defensive war in der ersten Halbzeit während dreier Aktion leider ungenügend. Dies hat Phoenix eiskalt ausgenutzt.»

Dass kurz vor der Pause Robin Oehninger den Ball an die Latte köpfte und wenig später Fabian Meli allein vor dem Tor der Ball versprang, passte irgendwie ins Bild des Abends. Einziger Hoffnungsschimmer für die zweite Hälfte. Schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen.

Grosser Aufwand bleibt unbelohnt

Falsch gedacht! Denn kurz nach Wiederanpfiff flog der Seemer Stürmer nach einem Zweikampf ab in Richtung Tribüne – und Devis Müller mit seiner zweiten gelben Karte vom Platz. Doch die auf Zehn-Mann dezimierte Koller-Elf bewies ganz viel Moral und blieb spielbestimmend. Erst scheiterte der eingewechselte Tobias Meli mit seinem Abschluss noch, kurz darauf versenkte Xeno Fresneda einen direkten Freistoss aber aus gut 20 Metern. Und als Xeno Fresneda in der 72. Spielminute nach Flanke von Samuel Misteli den Doppelpack schnürte, keimte die Hoffnung nochmals so richtig auf. Es sollte allerdings der letzte Treffer der Partie bleiben. Den unrühmlichen Schlusspunkt setzte schliesslich eine Rudelbildung in der Nachspielzeit, in deren Folge Phoenix-Verteidiger Kubilay Dogru noch des Feldes verwiesen wurde.

Ausblick

Nach Spielschluss hob Trainer Mike Koller die überragende Mentalität seiner Mannschaft hervor: «Wie wir zurückgekommen sind und den Gegner trotz Unterzahl dominieren konnten, war eindrücklich. Auf diese Solidarität, diesen Teamgeist können wir sehr stolz sein; und darauf müssen wir aufbauen! Ich bin mir sicher, dass wir gestärkt aus dieser Niederlage kommen und am Samstag in Töss zurück auf die Siegesstrasse kehren können.»