Der FC Wiesendangen unterliegt in der Nachholpartie vom Wochenende dem 2. Interregio-Absteiger FC Rüti mit 2:0. Damit verpassen die Rietsamen-Kickers nach dem Derbysieg von letzter Woche den perfekten Auftakt in die Rückrunde.

Im Vergleich zum überzeugenden Auftaktsieg gegen den SC Veltheim schickte Trainer Mike Koller am Dienstagabend praktisch die gleiche Startelf aufs Feld. Einzige Änderung: Winterneuzugang Pascal Dietz rückte für den gelbgesperrten Zinedin Fresneda nach. Leistungsmässig knüpfte der FC Wiesendangen dann auch dort an, wo er am vergangenen Samstag aufgehört hatte. Die Koller-Elf führte auf einem schwer zu bespielenden Terrain die etwas feinere Klinge und kam direkt in den Startminuten zur ersten Möglichkeit. Nach einem schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite kam Philipp Gfeller zum Abschluss. Er scheiterte jedoch am gut reagierenden Torhüter der Gäste.

Mit viel Elan aber ohne Torerfolg

In der Folge blieb das Heimteam die gefährlichere Mannschaft. Zwar hatte auch der FC Rüti seine Offensivaktionen, diese waren allerdings vorwiegend nach ruhenden Bällen zu verorten. Als beste Gelegenheit liess sich ein Freistoss von der Strafraumkante nach gut 20 Minuten notieren. Der Ball blieb jedoch in der Mauer hängen. Auf der anderen Seite war der FC Wiesendangen aus dem Spiel heraus deutlich gefährlicher. Doch erst landete der Schlenzer von Philipp Gfeller auf der falschen Seite des Pfostens und später scheiterte Xeno Fresneda mit seiner Direktabnahme an Torhüter Stefano Calendo. So ging es torlos Remis in die Halbzeitpause und das Heimteam muss sich im Nachhinein den Vorwurf gefallen lassen, diese Partie nicht frühzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt zu haben.

Fragwürdige Elfmeter und keine Antworten

Denn in der zweiten Halbzeit kam es wie es so oft kommt im Fussball. In der 49. Spielminute legte sich Harbin Osmani im Sechzehner hin und Schiedsrichter Carmine Sangiovanni tat ihm den Gefallen und entschied auf Strafstoss. Osmani trat dann auch gleich selbst an und räumte mit dem Vorurteil: «Der Gefoulte sollte nie selbst zum Strafstoss anlaufen» auf. Gekonnt schickte er Torhüter Dario Zgraggen in die falsche Ecke und brachte seine Farben in Front.

Vom Rückstand sichtlich geschockt, brauchte die Koller-Elf eine gute Viertelstunde, um wieder ins Spiel zu finden. Rüti kam in dieser Zeit zu einem weiteren Abschluss, Jens Saethres Abschluss aus spitzem Winkel landete allerdings nur im Aussennetz. Auf der anderen Seite wurde Wiesendangen ab der 60. Spielminute und mit fortlaufender Spieldauer wieder zunehmend dominanter – ohne sich zunächst zwingende Chancen zu erarbeiten. Wirklich gefährlich wurde es erst als der Unparteiische auch auf der anderen Seite auf den Penaltypunkt zeigte. Fabian Meli wehrte sich nach einer Flanke erfolgreich gegen seinen Gegenspieler, aber nicht gegen die Schwerkraft. Gäbe es in der zweiten Liga den VAR, er hätte hier wohl ein zweites Mal eingegriffen. So jedoch kam der FC Wiesendangen durch Xeno Fresneda doch noch zur goldenen Ausgleichschance, der FCW-Topskorer scheiterte allerdings an Torhüter Calendo.

In der Folge drückte das Heimteam vehement auf den Ausgleich, ein indirekter Freistoss aus acht Metern fand jedoch genauso wenig den Weg ins Tor, wie der Abschluss von Tobias Meli nach schöner Vorarbeit Pascal Unterbergers. Zu allem Überfluss landete ein Abschluss Robin Oehningers noch am Querbalken – irgendwie passend für den unglücklichen Auftritt des Heimteams. So gelang den Gästen kurz vor Schluss noch der zweite Treffer. Nachdem die FCW-Hintermannschaft eine Flanke nicht geklärt bekommt, staubte Jens Saethre zum 2:0-Endstand ab.

Weiter geht’s

Nach Spielschluss resümierte Trainer Mike Koller: «So viel haben wir heute nicht falsch gemacht; am Schluss entscheiden zwei individuelle Aktionen zu Gunsten des Gegners.» Gleichzeitig haderte er mit dem fehlenden Abschlussglück: «Wir hätten heute wohl noch zwei Stunden weiterspielen können, ohne dass dabei das runde  Leder ins Eckige gefallen wäre.»

Mit dieser Niederlage verpasst es der FC Wiesendangen, für eine klare Zäsur in der Tabelle zu sorgen. Am anderen Ende der Tabelle gelingt dem FC Rüti der Sprung über den Strich. Für die Mannschaft von Mike Koller geht es am kommenden Samstag nach Schaffhausen. Dort wartet ein aufstiegshungriger Gegner, der in diesem Jahr jedes seiner acht Spiele gewann und dabei nur einen Gegentreffer hinnehmen musste. Für die Mannen von Mike Koller hingegen spricht, dass sie im Lipo Park noch nie als Verlierer vom Platz gingen.