Der FC Wiesendangen geht in Greifensee baden. Nach zuletzt zwei Siegen en suite folgte am Samstagabend die kalte Dusche für den FCW. Gleich mit 5:0 schickte der FC Greifensee einen desolaten FCW wieder nach Hause.

«Die Niederlage – auch in dieser Höhe – geht absolut in Ordnung», meinte Trainer Mike Koller nach Spielschluss. Seine Elf liess an diesem Spieltag vieles vermissen, was den FC Wiesendangen in der bisherigen Saison so stark machte: Tempo, Spielwitz aber vor allen Dingen Wille, Laufbereitschaft und Mentalität. So startete ein kämpferisch in allen Belangen überlegender FC Greifensee druckvoll in die Partie, war präsenter in den Zweikämpfen und kam nach einem Standard zur frühen Führung.

Ein verkorkster Auftritt

Knapp 10 Minuten waren gespielt als die FCW-Defensive eine Freistossflanke nicht geklärt bekam. Das Tohuwabohu im Sechzehner nutzte Yves Oehri aus und brachte seine Farben mittels Seitfallzieher in Front. Auf der Gegenseite war man zwar um eine schnelle Antwort bemüht. Die beste Gelegenheit hatte Nik Grabo, als er eine scharfe Hereingabe von Daniel Scherrer um Zentimeter verpasste. Der FCG zeigte sich aber kaltschnäuziger und erhöhte kurz darauf per Kopfballtor auf 2:0. In der Folge fand das Spiel vorwiegend zwischen den Sechzehnern statt, wirklicher Spielfluss wollte nicht aufkommen, Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware.

Wer jetzt auf eine Reaktion des Heimteams hoffte, wurde bitter enttäuscht. Am Spielgeschehen änderte sich nämlich auch in der zweiten Halbzeit wenig. Die Partie blieb kampfbetont und just als sich der FCW vom zwei-Tore-Rückstand zu fangen schien, schepperte es hinten ein weiteres Mal. Damit war das Spiel nach gut einer Stunde entschieden. Der anschliessende Systemwechsel brachte zwar nochmals etwas Offensivpower, eröffnete dem Heimteam allerdings auch vermehrt Räume zum Kontern. Räume, welche das clevere Heimteam zu Nutzen wusste. So fielen in der 78. und schliesslich in der 91. Minute noch die Treffer vier und fünf. Auf der Gegenseite prallte ein Abschluss von Samuel Misteli erst an den linken Innenpfosten, dann an den rechten Innenpfosten, ehe er zurück ins Spielfeld rollte – irgendwie passte diese Szene zum unglücklichen Auftritt der Koller-Elf.

Der Aufstiegsfavorit zu Gast

So blieb Mike Koller nichts anderes übrig als dem Gegner zu drei Punkten zu gratulieren und nach vorne zu schauen: «Heute konnten wir unsere Leistung nicht abrufen. Wichtig wird nun sein, das Spiel kurz aufzuarbeiten und dann aber schnell wieder abzuhaken. Der Fokus gilt ab Montag voll dem Heimspiel gegen Uster. Wir werden bereit sein und definitiv einen anderen FCW sehen: das kann ich versprechen.» Der FC Uster steht nach seinem Erfolg über den SC Veltheim neu mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Mal sehen, ob der FCW dem Aufstiegsfavoriten ein Schnippchen schlagen kann. Damit das gelingt, braucht es jedenfalls eine klare Leistungssteigerung.