Der FC Wiesendangen verlor am Sonntagnachmittag nach heroischem Kampf den Spitzenkampf gegen den FC Dübendorf knapp mit 1:2. Matchentscheidend war letztlich die Routine und Kaltschnäuzigkeit der Gäste.

Spiele des FC Wiesendangen sind in dieser Saison immer entweder Alles oder Nichts, Top oder Flop, Sieg oder Niederlage. Einen Mittelweg – im Fussballjargon stellt dies ein Unentschieden dar – gibt es nicht. So gab es auch am 12. Spieltag des FC Wiesendangen keine Punkteteilung. Eine solche hätte das Heimteam mit seiner Leistung gegen den FC Dübendorf allerdings verdient gehabt. Aber der Reihe nach.

Abtasten in Hälfte eins

Es war ein Spiel auf tiefem Geläuf und dennoch auf hohem 2.-Liga-Niveau. Die Gäste waren dabei in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, hatten mehr vom Spiel und kamen zu zwei, drei gefährlichen Halbchancen. Dennoch war es der FC Wiesendangen, der im ersten Durchgang hätte in Führung gehen müssen. Nach einem Befreiungsschlag von Robin Oehninger, startete der pfeilschnelle Tobias Meli alleine auf das Gästetor zu. Souverän guckte er den Gästekeeper Labinot Bytyci aus, doch anstatt der Torhymne erklang das dumpfe Geräusch des Torpfostens. Zentimeter fehlten zur FCW-Führung. Auf der Gegenseite kam insbesondere Spielmacher Ali Hoti immer mal wieder zum Abschluss. Seine Distanzversuche wurden aber zur Beute von Dario Zgraggen.

Eine Szene entscheidet den Spitzenkampf

Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen wenig. Einzig personell zeigten sich beide Teams verändert. Bereits kurz vor der Pause musste Abwehrchef Devis Müller verletzungsbedingt vom Feld, für ihn kam Nik Grabo neu in die Partie. Auf der anderen Seite nahm FCD-Trainer Luca Ferricchio klugerweise den stark rotgefährdeten Avni Shahinaj vom Feld und ersetzte ihn durch Ali Sipar. Eben jener Sipar war es dann auch, der in der 60. Spielminute Daniel Angliker mittels Steilpasses bediente. Und der langjährige Dübendorfer liess sich nicht zweimal bitten und vollstreckte zur 0:1-Führung.

Zuvor hatte es das Heimteam verpasst, selbst in Führung zu gehen. Xeno Fresnedas Abschluss wurde erst auf der Linie geklärt, ehe Tobias Meli das Leder aus sechs Metern über den Querbalken setzte. Nach dem Führungstreffer des FCD entwickelte sich ein offenes Spiel, der FCW übernahm zwar das Spieldiktat, ohne dabei aber wirklich zu gefährlichen Aktionen zu kommen. Auf der Gegenseite kam der FC Dübendorf in der 92. Spielminute nach einem Konter zum spielentscheidenden 0:2. Dass der Treffer dabei aus einer Abseitsposition erzielt wurde, schien vorerst keine Rolle zu spielen. Doch weil nur eine Zeigerumdrehung später Tobias Meli doch noch einnetzte und so auf 1:2 verkürzen konnte, bleibt ein fader Nachgeschmack. Zwar hatte Nik Grabo nach einer Ecke in der 95. Spielminute noch den Ausgleich auf dem Kopf, doch der 17-jährige Youngster brachte zu wenig Druck hinter den Ball. So blieb es bei der zweiten Heimniederlage des FC Wiesendangen in der laufenden Saison.

Gesagt: «Einmal unachtsam»

Nach Spielschluss liess Trainer Mike Koller die Partie Revue passieren: «Das war heute ein Spiel auf hohem 2.Liga-Niveau. Im ersten Durchgang war Dübendorf leicht spielbestimmend, doch wir hatten die bessere Gelegenheit in Führung zu gehen.» In der zweiten Halbzeit sah Koller seinen FCW mit leichten Vorteilen: «Wir kamen besser aus der Kabine und hätten in Führung gehen müssen. Doch letztendlich reichte ein Moment der Unachtsamkeit, in der wir unsere Ordnung kurz verloren, um ins Hintertreffen zu geraten. Schade, denn wir waren eigentlich besser in der Partie.»

Letztendlich siegte an diesem Sonntagnachmittag nicht die bessere, sondern die routiniertere Mannschaft. Ein schwacher Trost für die Koller-Elf, die sich mit der Niederlage erstmals aus der Spitzengruppe verabschiedet. Doch Zeit, um nachzutrauern, bleibt nicht. Mit einem Sieg am nächsten Samstag gegen den FC Bassersdorf könnte man die gute Vorrunde noch veredeln.  

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