Die ersten beiden Heimspiele auf dem Rietsamen boten so ziemlich alles: Rote Karten, Aufholjagden und Traumtore. An diesem Samstag blieb das Spektakel für einmal aus. Der FCW setzte sich dennoch genauso souverän wie verdient mit 3:0 durch.

Traditionellerweise zieht um diese Jahreszeit die Wisi-Chilbi durch das Dorf am Stadtrand Winterthurs. Aufgrund der Corona-Pandemie ging es an diesem Wochenende allerdings verhältnismässig ruhig zur Sache. So musste am Samstagnachmittag der FC Wiesendangen für die Musik sorgen – und das tat er auch.

Von Beginn an hatte das Heimteam mehr Spielanteile, kam allerdings auf der holprigen Unterlage vorerst nicht zwingend vor das Gehäuse der Gäste. Der FC Brüttisellen-Dietlikon stand in der Startviertelstunde sehr kompakt und liess nur wenig zu. Und als er in der 16. Spielminute doch mal was zuliess – Robin Oehninger hatte mustergültig für Tobias Meli durchgesteckt –, musste er zu unerlaubten Mitteln greifen, um die Torhymne zu verhindern. Kapitän Arbin Adili konnte Tobias Meli nur noch mittels regelwidrigen Trikothalten am Torerfolg hindern. Als letzter Mann erhielt er dafür folgerichtig die Rote Karte – und der FCW einen Elfmeter. Robin Oehninger gab sich keine Blösse und netzte zur 1:0-Führung ein.

Souverän, ohne zu glänzen

In der Folge verteidigten die Gäste aufopferungsvoll. Der FCW war zwar deutlich spielbestimmend, zu wirklich guten Torgelegenheiten kam die Koller-Elf allerdings nicht. Dennoch musste Gästetorhüter Salangan Theivendran noch vor der Pause ein zweites Mal hinter sich greifen. Nach einem gelungenen Dribbling über die linke Seite, bediente Tobias Meli dessen Bruder Fabian. Dessen Abschluss blieb erst noch in der vielbeinigen Defensive hängen, Xeno Fresneda konnte den Abpraller schlussendlich aber im Tor unterbringen. «Durch den frühen Penalty und die damit verbundene rote Karte war es heute ein spezielles Spiel. Wir waren überlegen und in Führung; da den Fokus zu behalten, ist nicht einfach. Aber wir haben das gut gelöst, haben über 90 Minuten keinen einzigen Torschuss zugelassen und schlussendlich verdient drei Punkte eingefahren», meinte Mike Koller hernach.

Im zweiten Durchgang änderte sich am Spielverlauf wenig: Die Partie fand praktisch ausschliesslich in einer Hälfte statt. Der FCW war zwar bemüht, das Torverhältnis weiter aufzupolieren, liess dabei aber die letzte Konsequenz vermissen. Xeno Fresneda scheiterte erst mit einem Distanzhammer am Pfosten, ehe kurz darauf Robin Oehninger seinen zweiten Treffer des Abends markierte. Es war quasi eine Kopie des 2:0 – Nachdem ein Abschluss erst hängen blieb, stand der FCW-Kapitän goldrichtig und netzte ein: «Nach der Verletzungspause tun mir diese beiden Tore persönlich natürlich sehr gut. Aber auch die Mannschaftsleistung passte heute, wir konnten Ball und Gegner dominieren. Letztendlich haben wir drei Tore geschossen und keines erhalten, das spricht für ein gelungenes Chilbi-Wochenende.» 

Ausblick

Danach plätscherte das Spiel vor sich hin. Der FC Brüttisellen-Dietlikon kämpfte weiterhin leidenschaftlich gegen den Ball, kam allerdings über 90 Minuten zu keinem einzigen Abschluss. Wiesendangen gab sich mit dem 3:0 zufrieden und schaltete in den Verwaltungsmodus. Schliesslich stehen in den kommenden Wochen wegweisende Spiele für die Koller-Elf an. Zuerst geht’s zum Auswärtsspiel gegen den unangenehm zu bespielenden FC Greifensee, ehe der Aufstiegsaspirant FC Uster auf dem Rietsamen gastiert. Abgerundet wird das Programm mit einem Pokalfight gegen den FC Schlieren aus der 2. Liga Gruppe 1.