Der FC Wiesendangen schlägt die Reservisten des FC Schaffhausen in seinem ersten Heimspiel der Saison mit 4:3. Nachdem man bereits zur Pause 2:0 in Führung lag, verpasste man es in der zweiten Halbzeit trotz Überzahl für klare Verhältnisse zu sorgen.

Die Spiele gegen den FC Schaffhausen versprechen immer grosses Spektakel: In den letzten beiden Affichen zwischen den beiden Mannschaften fielen nicht weniger als elf Tore. Und auch die Partie am Donnerstagabend sollte die rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer nicht enttäuschen. Nach einem Einwurf auf der eigenen rechten Abwehrseite ging es schnell: Yves Nobs schlägt einen Diagonalball perfekt in den Lauf von Xeno Fresenda, welcher den Ball im vollen Sprint lehrbuchmässig mitnimmt und im 1:1 kaltschnäuzig vollstreckt. Kurze Zeit später lanciert der FCW erneut einen Angriff über die linke Seite. Nach erfolgreichem Gegenpressing wird Xeno Fresneda erneut in die Tiefe geschickt, seine Flanke legt Philipp Gfeller (un)gewollt quer und Fabian Meli steht perfekt, um den Ball im Gehäuse unterzubringen. In der Folge übernahmen die spielstarken Gäste vermehrt das Spielgeschehen. Wiesendangen überstand die erste Druckphase der Schaffhausener aber unbeschadet. Jedoch beanspruchten die Hausherren etwas Fortune – zwei Mal klatschte der Ball an die Torumrandung.

Die Gäste drehen in Unterzahl auf

Kurz nach der Pause musste Kevin Quintas vorzeitig unter die Dusche. Der Schiedsrichter stellte den FCS-Akteur nach einem Wortgefecht mit der direkten roten Karte vom Platz. Wer nun dachte, der FC Schaffhausen fällt auseinander, hat falsch gedacht. Denn die in Unterzahl agierenden Gäste glichen innert fünf Minuten aus. Erst vertändelte der FCW den Ball im Aufbauspiel und beim anschliessenden Ausgleichstreffer sah die komplette Hintermannschaft nicht gut aus. Doch die Koller-Elf fing sich und bewies Moral. Fabian Melis Aussenristschuss wurde zwar erst noch auf der Linie von einem Feldspieler geklärt. Kurze Zeit später tauchte er aber erneut im letzten Drittel auf, bediente Yves Nobs und dieser donnerte das Leder eine Viertelstunde vor Schluss ins nahe Kreuzeck. Fünf Minuten später lief der eingewechselte Samuel Misteli allein auf den Gästekeeper. Nachdem Letzterer den ersten Abschluss noch abwehren konnte, verwertet Erster den Abpraller zum 4:2. Die Entscheidung? Nein, eine erneute Unachtsamkeit in der FCW-Abwehr führte zum erneuten Anschlusstreffer in der 90. Spielminute. Mehr Spektakel hatte der Fussballgott an diesem Abend aber nicht mehr vorgesehen – zum guten Glück für den FC Wiesendangen.

Ein nervlich sichtlich gezeichneter Mike Koller freute sich nach dem Spiel über die gewonnen drei Punkte, mahnte aber gleichzeitig: «Sicherlich ein gelungenes Spiel aus Zuschauersicht. Wie wir aber im Spiel gegen den Ball aufgetreten sind, war nicht so, wie wir uns das vorgenommen haben». Sein Team reist nun am Sonntagmorgen nach Diessenhofen und da möchte man sich in der Spitzengruppe festsetzen: «Nun schauen wir aber vorwärts und wollen mit einem Sieg in die Cup Pause».